Mit dem
nachfolgenden Bestimmungsschlüssel sollte es möglich sein, die Ordnungen von im Wasser
lebenden Insektenlarven allein anhand makroskopischer Merkmale zu bestimmen. Dennoch ist
es empfehlenswert, bei der Untersuchung eine Lupe mit etwa 10-facher Vergrößerung zu
verwenden, da gewisse charakteristische Merkmale mit bloßem Auge auf den ersten Blick
verborgen bleiben können.
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1 |
Larve in Gehäuse oder Röhre lebend, die aus Gespinst, Sand, Steinchen
oder Pflanzenteilen aufgebaut ist |
2 |
- |
Larve freilebend |
6 |
2 |
Larve mit Gehäuse, welches den Hinterleib bedeckt und herumgetragen wird.
Das Gehäuse kann an Steine oder Pflanzen im Gewässer angeheftet sein. |
3 |
- |
Larve in einer Gespinströhre, oft mit Schlammpartikeln oder kleinen
Pflanzenteilchen bedeckt, an das Substrat angeheftet oder eingegraben
- ODER -
Larve in einem Gehäuse aus Blattfragmenten, welches lose an ein Blatt der
Unterwasservegetation angeheftet ist |
4 |
3 |
Larve mit gegliederten Beinen, die zum Gehen oder Schwimmen verwendet
werden
- ODER -
Larve in einem Gehäuse, welches zur Verpuppung verschlossen wurde |
Trichoptera
(Köcherfliegen) |
- |
Larve ohne gegliederte Beine |
Diptera
(Zweiflügler) |
4 |
Larve mit 2 hakenförmigen Anhängen am Ende des Hinterleibs |
Trichoptera
(Köcherfliegen) |
- |
Larve ohne hakenförmige Anhänge |
5 |
5 |
Larve mit drei Paar gegliederten Beinen am Vorderkörper und
vier Paar unechten Beinen (Bauchfüße) am Hinterleib |
Lepidoptera
(Schmetterlinge) |
- |
Larve ohne gegliederte Beine, mit stummel-, warzen- oder
höckerartigen Ersatzbeinen am Vorder- und Hinterende |
Diptera
(Zweiflügler) |
6 |
Larve ohne gegliederte Beine, mit oder ohne ungegliederte
Ersatzbeine |
7 |
- |
Larve mit drei Paar gegliederten Beinen, von denen unter
Umständen nur das erste und/oder zweite sichtbar sind, mit oder ohne Flügelscheiden, die
bei Vorhandensein nicht mehr als die Hälfte des Hinterleibs bedecken |
8 |
7 |
Larve bewohnt Lufteinschlüsse in Wasserpflanzen oder lebt
angeheftet an Pflanzen, wobei sie den Lufteinschluß mit einer Röhre am Hinterende
angestochen hat. Bei genauer Betrachtung sind rudimentäre Gliedmaßen zu erkennen. |
Coleoptera
(Käfer) |
- |
Larve ohne Gliedmaßen, auch nicht in rudimentärer Form,
meist freilebend, aber vereinzelt auch in Lufteinschlüssen lebend. Einige Arten mit
röhrenförmigem Anhang am Körperende, der zur Atmung an der Wasseroberfläche dient. |
Diptera
(Zweiflügler) |
8 |
Larve mit 1 bis 5 Schwanzanhängen, die faden-, blatt- oder
federförmig ausgebildet sein können oder in Form von Haken oder Spitzen am Körperende
vorliegen |
9 |
- |
Larve ohne Schwanzanhänge |
19 |
9 |
Hinterleib in einem Schwanzanhang endend |
10 |
- |
Hinterleib mit 2 bis 5 Schwanzanhängen |
11 |
10 |
Larve mit seitlich an den Hinterleibssegmenten befestigten
Kiemen |
Megaloptera
(Schlammfliegen) |
- |
Larve ohne Kiemen am Hinterleib, Segmente des Hinterleibs an
den Rändern nach hinten spitz ausgezogen und zum nächsten Segment reichend |
Coleoptera
(Käfer) |
11 |
Larve mit 2 oder 4 Schwanzanhängen |
12 |
- |
Larve mit 3 oder 5 Schwanzanhängen |
16 |
12 |
Schwanzanhänge enden in kleinen Haken, die unter Umständen
zwischen Haarbüscheln verborgen sind; diese Haken können zum Zurückweichen
eingesetzt werden, wenn die Larve gestört wird. |
13 |
- |
Schwanzanhänge nie in Haken endend |
14 |
13 |
Nur 2 hakenförmige Anhänge vorhanden |
Trichoptera
(Köcherfliegen) |
- |
4 hakenförmige Anhänge vorhanden, die sich zwischen der
Basis von 4 Schwanzanhängen befinden |
Coleoptera
(Käfer) |
14 |
Schwanzanhänge gegliedert und fadenförmig, mindestens ein
Drittel so lang wie die Körperlänge der Larve |
15 |
- |
Schwanzanhänge niemals gegliedert, meist kürzer als ein
Drittel der Körperlänge, in vielen Fällen aber nicht immer als Atemröhren ausgebildet,
mit denen die Larve an der Wasseroberfläche Atemluft aufnimmt; Kopf charakeristisch
abgerundet oder zugespitzt |
Coleoptera
(Käfer) |
15 |
Larve mit Kiemenblättchen, die seitlich an den ersten sieben
Hinterleibssegmenten befestigt sind |
Ephemeroptera
(Eintagsfliegen) |
- |
Larve ohne Kiemenblättchen an den Hinterleibssegmenten |
Plecoptera
(Steinfliegen) |
16 |
Schwanzanhänge in Form von 3 oder 5 kurzen Spitzen, Kopf in
der Aufsicht charakteristisch abgewinkelt, Mundwerkzeuge bilden eine Fangmaske; Larve kann
in stoßweisen Bewegungen schwimmen, indem sie Wasser aus dem Darm ausstößt |
Odonata
(Libellen) |
- |
3 Schwanzanhänge in Form von haarartigen Fäden oder
abgeflacht und blattförmig |
17 |
17 |
Schwanzanhänge abgeflacht und blattförmig, Kopf in
der Aufsicht charakteristisch abgewinkelt, Mundwerkzeuge bilden eine Fangmaske; Larve
schwimmt durch seitliche Bewegungen des Hinterleibs |
Odonata
(Libellen) |
- |
Schwanzanhänge haarartig fadenförmig, Kopf in der Regel
abgerundet; Larve schwimmt durch Auf- und Abwärtsbewegungen des Hinterleibs |
18 |
18 |
Larve mit Kiemenblättchen, die meist seitlich, in einigen
Fällen auch rückenseitig an den Hinterleibssegmenten befestigt sind; das zweite Paar
kann zu einer großen viereckigen Platte ausgebildet sein, welche die nachfolgenden Paare
überdeckt |
Ephemeroptera
(Eintagsfliegen) |
- |
Larve ohne oder mit Kiemenblättchen; falls vorhanden, sind
diese bauchseitig angeordnet und von oben nicht sichtbar |
Coleoptera
(Käfer) |
19 |
Mundwerkzeuge zu langen, schlanken Röhren umgebildet; Larve
bewohnt Süßwasserschwämme oder lebt in der Unterwasservegetation, in der Regel in Moos |
Neuroptera
(Netzflügler) |
- |
Mundwerkzeuge anders gebaut, sehr variable Gruppe ohne
gemeinsame Charakteristika |
Coleoptera
(Käfer) |